Kurkuma Wirkung Haut

Kurkuma: Die Wunderwaffe gegen unreine Haut und Fältchen?

Ein strahlender Teint ohne lästige Unreinheiten und Pickel – klingt das nicht traumhaft? Jetzt ist ein gelbes Pulver zum Geheimtipp bei der Hautpflege geworden, das eigentlich in der Küche verwendet wird! Kurkuma wird in der ayurvedischen Medizin schon lange als Gewürz und Heilmittel verwendet. In letzter Zeit schwören auch bei uns immer mehr Menschen auf Kurkuma als Bestandteil der Hautpflege. Grund genug uns einmal anzuschauen, was die gelbe Knolle alles kann!

Was sind die Inhaltsstoffe und die Wirkung von Kurkuma?

Das uns bekannte Kurkuma Pulver wird aus dem Wurzelstock der Pflanze (dem sogenannten Rhizom) gewonnen. Das Rhizom wird nach der Ernte getrocknet und anschließend zu feinem Pulver zermahlen.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Kurkuma Pulver sind ätherische Öle, Curcumin, Zucker, Proteine und Harze. Curcumin zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen (Polyphenole) und verleiht dem Kurkuma Pulver seine intensive gelbe Farbe.

In vielen Studien wurden die Wirkungen von Curcumin näher untersucht. Dabei wurden folgende Eigenschaften von Curcumin erforscht:

  • Entzündungshemmende Wirkung
  • Antioxidative Wirkung
  • Antibakterielle und Antimykotische Wirkung (d.h. gegen Bakterien und Pilze)
  • Wirkung gegen HIV
  • Wirkung gegen Krebs
  • Wirkung gegen Alzheimer
  • Wirkung gegen Diabetes.
Allerdings ist die Forschung in vielen Bereichen noch lückenhaft und es müssten noch tiefergehende Tests und randomisierte Versuche durchgeführt werden. Viele Eigenschaften von Kurkuma wurden außerdem bisher nur an Tieren getestet und die Ergebnisse sind nicht immer eins zu eins auf den Menschen übertragbar.

Welche Wirkung hat Kurkuma auf die Haut?

Die bedeutendste Eigenschaft von Kurkuma für die Hautpflege ist sicherlich seine entzündungshemmende, antibakterielle und antioxidative Wirkung. Das enthaltene Curcumin ist für die entzündungshemmende Eigenschaft von Kurkuma verantwortlich. Die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung des Curcumins kann dabei helfen, Pickel und Hautunreinheiten zu bekämpfen. Dabei kann das Kurkuma Pulver zum Beispiel als Bestandteil einer Maske verwendet werden. So können die Inhaltsstoffe punktgenau auf die Hautunreinheiten wirken.

Kurkuma – bzw. Curcumin – wird neben der entzündungshemmenden Wirkung auch eine antioxidative Eigenschaft nachgesagt. «Antioxidantien» heißt das Zauberwort, wenn es darum geht, die Hautalterung möglichst lange hinauszuzögern. Antioxidantien binden sich an die sogenannten freien Radikale, welche dafür sorgen, dass es bei uns zu Hautirritationen oder Entzündungen kommt, die den Alterungsprozess beschleunigen. Freie Radikale sind erst einmal nichts Schlimmes. Erst, wenn sie in einer zu großen Anzahl in unserem Körper vorkommen, spricht man von oxidativem Stress, der unserer Haut zusetzt. Besonders viele freie Radikale entstehen, wenn du dich zu hoher UV-Strahlung aussetzt, durch die Giftstoffe im Zigarettenrauch und im Alkohol und durch Stress im Allgemeinen.

Wie kannst du Kurkuma zur Hautpflege anwenden?

Anwendung von innen

Natürlich gibt es die Möglichkeit, Kurkuma Pulver direkt einzunehmen, so dass es innerlich wirkt. Das «Problem» dabei ist, dass Kurkuma schlecht bioverfügbar ist. Das bedeutet, dein Körper kann nur geringe Mengen der Wirkstoffe über die Darmwand aufnehmen. Die aufgenommenen Wirkstoffe werden im Blutkreislauf schnell wieder abgebaut – was ungünstig ist, denn sie müssen lange genug im Blutkreislauf bleiben, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Kurkuma ist übrigens deshalb so schlecht bioverfügbar, weil es schlecht wasserlöslich ist. Vielleicht hast du das schon einmal gemerkt, wenn du Kurkuma Pulver in einem Glas Wasser oder in Milch auflösen wolltest.

Du siehst, für unseren Körper ist es nicht gerade einfach, an die Wirkstoffe von Kurkuma heranzukommen und diese zu verwerten. Es gibt zwei Wege, um Kurkuma für den Körper besser bioverfügbar zu machen. Zum einen werden für Nahrungsergänzungsmittel häufig Kurkuma Extrakte verwendet, damit kleinere Mengen eingenommen werden können. Zum anderen wird den Kapseln oder Tabletten häufig Piperin beigegeben. Piperin ist der Extrakt aus schwarzem Pfeffer und kann die Bioverfügbarkeit von Kurkuma für den menschlichen Körper erhöhen.

Als Kapseln oder Tabletten ist die Einnahme von Kurkuma relativ einfach. Das Problem der Bioverfügbarkeit kann dadurch umgangen werden, dass Extrakte verwendet werden, oder Piperin beigegeben wird. Wenn du lieber Kurkuma als Pulver oder als frische Knolle verwendest, musst du beachten, dass du relativ große Mengen zu dir nehmen musst, um überhaupt eine Wirkung erzielen zu können. Die WHO empfiehlt eine Menge von bis zu 3 Gramm (ca. ein Teelöffel) pro Tag. Schwangere sollten Kurkuma übrigens nicht in größeren Mengen einnehmen.

Anwendung von außen

Häufig wird empfohlen, Kurkuma als Maske auf der Haut anzuwenden. Eine Maske ist eine effektive Methode, um Unreinheiten entgegenzuwirken und die Poren zu reinigen. Dabei wird eine dickflüssige Paste hergestellt, die mit einem Pinsel oder direkt mit den Fingern auf die Gesichtshaut aufgetragen wird. Bei Bedarf – vor allem, wenn die Maske peelende Inhaltsstoffe hat – kann die Maske dann noch in die Haut einmassiert werden.

Falls du die Maske selbst herstellen möchtest, solltest du vorher einen genauen Blick auf die Rezeptur werfen. Wir erinnern uns kurz: Kurkuma ist nicht wasserlöslich. Steht Wasser als Zutat auf der Liste, wird es schwierig, eine Maske ohne Klümpchen hinzubekommen. Joghurt bzw. Quark könnte eine bessere Basis sein. Mit Honig lässt sich ebenfalls eine klumpenfreie Maske herstellen.

Erinnern wir uns kurz an die zweite Eigenschaft von Kurkuma: es hat eine intensiv färbende Wirkung. Das betrifft natürlich alle Dinge, die mit der Maske in Berührung kommen könnten: Kleidung, Handtücher… und dein Gesicht. Je nach Einwirkzeit bleibt nach Anwendung der Maske ein gelblicher Schimmer auf der Haut zurück. Am besten testest du beim ersten Mal die Maske abends oder am Wochenende, wenn du das Haus nicht gleich wieder verlässt. Spätestens, wenn du dein Gesicht das nächste Mal mit deiner normalen Gesichtspflege reinigst, sollte der Gelbstich wieder verschwunden sein.

Wie wendest du Kurkuma am besten für deine Hautpflege an?

Falls dich die Wirkung von Kurkuma überzeugt hat, findest du bestimmt einen passenden Weg, Kurkuma in deine Hautpflegeroutine einzubauen.

Magst du es gerne unkompliziert, könnte ein Nahrungsergänzungsmittel die richtige Wahl sein, um Kurkuma innerlich anzuwenden. Falls du gerne Zeit in der Küche verbringst, gibt es eine Vielzahl von Rezepten, mit denen du experimentieren kannst. Ich denke da an die berühmte Goldene Milch oder auch an Porridge bzw. Overnight Oats. Hier solltest du beachten, dass du am besten eine größere Menge Kurkuma Pulver (ca. 3 Gramm) täglich zu dir nehmen solltest.

Bist du kein Fan von Kapseln schlucken oder magst den Geschmack von Kurkuma nicht? Dann ist vielleicht die äußerliche Anwendung – zum Beispiel als Maske – eine gute Option. Ob du dabei selbst eine Maske herstellst, oder auf eine fertige Maske aus der Drogerie zurückgreifst bleibt dabei ganz deinem Geschmack überlassen.

Quellen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19594223/ (Überblick über die präklinische und klinische Forschung)
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31025894/ (Wirkung von Curcumin bei oxidativem Stress, Entzündungen, Muskelschäden und Muskelkater) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2637808/ (Potenzielle therapeutische Wirkung von Curcumin gegen neurodegenerative, kardiovaskuläre, pulmonale, metabolische, autoimmune und neoplastische Erkrankungen) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3288651/ (Die Entdeckung von Curcumin und seiner biologischen Aktivitäten)
Photos:
Anna Shvets (Pexels)
Tamanna Rumee (Unsplash)
Ksenia Chernaya (Pexels)
Ekaterina Bolovtsova (Pexels)
Zurück zum Blog